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Badweiher Hofwil

In den Quellen steht als Entstehungszeit 1822/23, das auffällige Bauwerk, im Wandervolksmund "Römerbedli" genannt, wird also nächstens 200 Jahre alt. Wie kam es zu dieser frühen Badeanlage mit künstlich angelegtem Bassin trotz der unmittelbaren Nähe zum Moossee?

In den Aufzeichnungen des Armenschülers Johann Konrad Zellweger (1801 - 1883) gibt es dazu Hinweise: 

"Zum Baden gingen wir mit Vorliebe; der Seedorfsee (Moossee) bot dazu treffliche Gelegenheit. (...) So lernten wir alle schwimmen, und nie widerfuhr uns ein Unglück, obschon wir ohne Aufsicht waren. Auch die Herrenknaben, so nannte man die Zöglinge des höheren Instituts im Gegensatz zur Wehrlischule, benutzten diese Badegelegenheit, aber mit weniger Glück". Ein sechsundzwanzigjähriger Zögling aus gutem Haus ertrank, und Institutsleiter Philipp Emanuel von Fellenberg (1771 - 1844) liess in der Folge für die Schwimmübungen der "Herrenknaben" den Badweiher errichten. Die Wehrliknaben durften/mussten nach wie vor den See benutzen. 

Der Biedermeier-Badepavillon mit Spitzbogenarkade wurde 1982 denkmalpflegerisch restauriert und das runde Bassin 1991 mit Betonelementen nachskizziert, ohne dass man wieder Wasser eingefüllt hätte. 

Für Interessierte hier ein Link zum Weiterlesen: 
https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=kas-002:2013:64::389